Voraussetzungen eines LAZOLA-Solarkocher-Projekts

Gut funktionierende Solarkocher sind eine wichtige Voraussetzung für ihre Verbreitung.
Jedoch ist dies nur eine von vielen Bedingungen, die erfüllt sein müssen:

Zunehmender Brennstoffmangel

Seit vielen Jahren zeichnet sich ab, dass durch die rapide voranschreitende Verknappung und Verteuerung von Brennmaterialien in vielen Ländern die Bereitschaft zu solarem Kochen langsam zunimmt.

Es geht dann nicht mehr um so hehre Ziele wie Umweltschutz und Erhaltung der Schöpfung, sondern um die Frage, ob man angesichts sehr hoher Preise für Gas, Paraffin, Holz oder Holzkohle sein Essen überhaupt noch garen kann.

 
Bereitschaft der Bevölkerung

Das schwierigste Problem ist, die betroffenen Menschen dazu zu motivieren, Solarkocher zu nutzen. Das verlangt von ihnen, kulturell tief verwurzelte Koch- und Esstraditionen aufzugeben und neue Verhaltensmuster zu akzeptieren und einzuüben.

In aller Regel sind wir Menschen nicht ohne weiteres zu solchen Veränderungen bereit. - Erst wenn uns die Notwendigkeit dazu zwingt, geben wir althergebrachte und tief zu unserer Identität gehörende Gewohnheiten auf. Diese Notwendigkeit wird sich aber in den kommenden Jahren für viele Menschen ergeben.

 
Stabile, effiziente und bedienungsfreundliche Solarkocher

Die Umstellung wird durch gute Solarkocher besser gelingen als durch solche von geringerer Qualität. Die Lazola-Initiative ist davon überzeugt, mit ihren robusten, langlebigen Kochermodellen und ihrem Konzept der Kocherfertigung dazu einen wichtigen Beitrag leisten zu können.

 
Engagierte Vorbilder

Der Umstellungsprozess hin zur Nutzung von Solarkochern wird am ehesten gelingen, wenn zunächst einige angesehene, einflussreiche Frauen einer Gruppe oder Gemeinde von der Notwendigkeit dieser Umstellung überzeugt sind und sich mit den vielseitigen neuen Möglichkeiten solaren Kochens und Backens vertraut machen. Sie können ihr Wissen, ihre Erfahrung und auch ihre Begeisterung an ihr Umfeld weitergeben.

 
Ein klares Verbreitungskonzept und langfristige finanzielle Unterstützung

Die Armut ist in vielen betroffenen Ländern so groß, dass es für die Menschen, die Solarkocher am dringendsten benötigten, unmöglich ist, sie selbst zu bezahlen. Deshalb muss die Kocherfertigung zunächst weitgehend fremdfinanziert werden.

Eine Möglichkeit für die Bevölkerung, den Kocher zu erwerben, könnte vielleicht sein, den Kocher gegen eine moderate Mietkaufgebühr privaten Haushalten zur Verfügung zu stellen.

Dadurch könnte der Kocher schon nach relativ kurzer Zeit in das Eigentum der Nutzer übergehen. Solche Verbreitungsmodelle setzen eine überschaubare Sozialstruktur wie z. B. eine Dorf- oder eine Kirchengemeinde voraus.

 
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